Verbrennung auf dem Scheiterhaufen

Hallo an alle Mediziner bzw. Brandexperten!

In einem Romanprojekt möchte ich den Antagonisten folgendes sagen lassen:

"Man stirbt nicht etwa von der Flamme, sondern von den Gasen! Und das geht für gewöhnlich recht schnell. Ein gnadenvoller Tod, wenn man so will."

Der Antagonist bezieht sich auf eine Verbrennung auf dem Scheiterhaufen.

Meine Frage hierzu: Stimmt das? Wenn jemand also auf einem Scheiterhaufen steht und die Flammen lodern, müssten doch eigentlich
auch Gase entstehen, die nach oben ziehen. Reicht deren Konzentration aus, damit die Person davon stirbt, noch bevor die Flammen
sie verbrannt haben?


Noch zum letzten Satz in der wörtlichen Rede: Der Antagonist ist eine fiese Laus und lässt andauernd solche Sprüche ab. 

Das war wohl nur der Fall bei frischem bzw. feuchtem Holz. Gnadenvoller war eher das vorherige Erdrosseln.

Ich würde mich jedenfalls nicht darauf verlassen. Der Scheiterhaufen befindet sich ja nicht in einem geschlossenen Raum, daher ist die Frage, wie viel Co2 beim Opfer ankommt, bevor es anfängt zu brennen: Ob Wind geht, der die Gase vom Opfer weglenkt, wie schnell die Flammen hochlodern etc.

Vielen Dank für Eure Antworten.

War es damals eine mögliche Praxis, den Verurteilten vorher zu erdrosseln?

Zu den Winden usw. könnte ich noch etwas schreiben. Es könnte windstill sein.

Soweit ich das noch im Kopf habe, war es damals eher üblich, dem Opfer ein Beutelchen Schießpulver (ich glaub, es war Schießpulver) um den Hals zu hängen, damit er das Verbrennen halt nicht mitbekommt. Vielleicht war es auch eine Kräutermischung, die die Sinne raubt, aber ich meine eher Schießpulver. Angehörige oder Freunde haben dafür die Wache oder wer das Feuer anzündet, bestochen, damit der das Beutelchen dem Opfer umhängt.


edit:
 

Wikipedia zu Scheiterhaufen schrieb:Neben der Methode, den Verurteilten bei lebendigem Leibe an den Brandpfahl gekettet oder gebunden zu verbrennen, gab es auch die Möglichkeit, diesen zuvor auf dem Scheiterhaufen zu erwürgen. Dies wurde als Gnadenakt angesehen. Weitere als gnädig angesehene Varianten bestanden in der Verwendung von frischem, noch feuchtem Holz, sodass der Verurteilte am Rauch erstickte, bevor sein Körper verbrannte, oder man band ihm ein Säckchen mit Schwarzpulver um den Hals, das explodierte, sobald es von den Flammen erreicht wurde.

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Wow, das eröffnet ganz neue Möglichkeiten in der Szene.
Vielen Dank!

Also bis Flammen ein Beutelchen um den Hals erreichen, stelle ich mir die Situation doch schon reichlich unangenehm vor ...

Die Frage ist, ab welcher Temperatur sich der Inhalt entzündet hat. Vielleicht hatten sie ja auch eine Lunte dran?!

Na ja, die Möglichkeit, die Opfer zu fragen, ob es ihnen geholfen hat, gab es ja nicht ^^ Und da man damals noch an Hexen geglaubt hat, an böse Blicke und überhaupt ist es nicht so abwegig, dass sie geglaubt haben, es könnte was bringen, sich erst halb verbrennen zu lassen und dann das Gesicht weggesprengt zu bekommen

Aber bei Menschen, die andere wissentlich bei lebendigem Leib verbrennen, wundert mich eigentlich gar nichts.



edit. Lt. Wikipedia hat Schwarzpulver eine sehr hohe Zündempfindlichkeit. 170°C wenn ich richtig gelesen hab.

Nochmals vielen Dank in die Runde. Habe den Entwurf nun an der Stelle so angepasst:


"Sehen Sie sich doch mal das Holz an: frisch und feucht! Daher entsteht der ganze Qualm. Sie stirbt also nicht von der Flamme, sondern von den Gasen! Und das geht für gewöhnlich recht schnell. Ein gnadenvoller Tod, wenn man so will."