Hilfe bei Ausdrucksfragen
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Hilfe bei Ausdrucksfragen
Ich habe mir gedacht, ich öffne mal ein neues Thema, weil ich dazu bisher noch nichts gefunden habe. Ich stecke gerade bei einem Satz fest, bei dem ich mit der Formulierung einfach unzufrieden bin, aber auch das Gefühl habe, dass es nur ein Brett vorm Kopf ist, das mir andere wegschlagen können.
Vielleicht können wir ja den Thread für sowas nutzen - wenn man einfach mal nicht weiß, wie man etwas anders sagen soll und andere bestimmt weiterhelfen können?
In meinem konkrete Fall geht es um diesen Satz:
Ich finde dieses "nicht einmal bedauernd" nicht besonders gelungen und bleibe bei jedem Lesen daran hängen, selbst wenn ich glaube, es inzwischen akzeptiert zu haben. Die Negativform klingt einfach doof. Aber egal, welche Alternative ich nehme, es trifft es einfach nicht. Und da ich Malains Tonlage ziemlich klar im Kopf habe, will ich sie nicht durch irgendein Adjektiv verfälschen.
Er bedauert es tatsächlich nicht, will seinen Bruder ein bisschen necken und liebevoll provozieren. Eine Spur gleichmütig, aber eben nicht ganz gleichmütig ... Irgendwie ist es wehmütig, aber wenn ich wehmütig schreibe, dann klingt es, als würde er es bedauern, was er ja wiederum nicht tut ... das ist eher eine Wehmut "Weißt du noch, wie es früher war?"
...
Weiß jemand da eine bessere Formulierung?
Vielleicht können wir ja den Thread für sowas nutzen - wenn man einfach mal nicht weiß, wie man etwas anders sagen soll und andere bestimmt weiterhelfen können?
In meinem konkrete Fall geht es um diesen Satz:
„Früher warst du nicht so”, sagte Malain nicht einmal bedauernd. „Früher wärst du niemals auf solche tugendlosen Gedanken gekommen.”
Ich finde dieses "nicht einmal bedauernd" nicht besonders gelungen und bleibe bei jedem Lesen daran hängen, selbst wenn ich glaube, es inzwischen akzeptiert zu haben. Die Negativform klingt einfach doof. Aber egal, welche Alternative ich nehme, es trifft es einfach nicht. Und da ich Malains Tonlage ziemlich klar im Kopf habe, will ich sie nicht durch irgendein Adjektiv verfälschen.
Er bedauert es tatsächlich nicht, will seinen Bruder ein bisschen necken und liebevoll provozieren. Eine Spur gleichmütig, aber eben nicht ganz gleichmütig ... Irgendwie ist es wehmütig, aber wenn ich wehmütig schreibe, dann klingt es, als würde er es bedauern, was er ja wiederum nicht tut ... das ist eher eine Wehmut "Weißt du noch, wie es früher war?"
...
Weiß jemand da eine bessere Formulierung?
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
öhm ... , sagte Malain ohne Bedauern?
Quixotiz- Tintenklecksmeister
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Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Nur kurz meine
Warum nicht stärker vom Erzähler her: Und es klang nicht mal bedauernd.
Warum nicht stärker vom Erzähler her: Und es klang nicht mal bedauernd.
Herzeloyde- Tintenklecksmagier
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Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Ich find beide gut. Jetzt schaue ich mal, welches besser in die Sprachmelodie passt - danke!
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
noch ein bisschen Input
... ohne echtes Bedauern?
... und klang dabei nicht mal bedauernd?
... und nur ein Hauch Wehmut/Bedauern legte sich auf die Worte.
... und nur ein Hauch Wehmut/Bedauern verirrte sich in seine Stimme.
... ohne echtes Bedauern?
... und klang dabei nicht mal bedauernd?
... und nur ein Hauch Wehmut/Bedauern legte sich auf die Worte.
... und nur ein Hauch Wehmut/Bedauern verirrte sich in seine Stimme.
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Danke, Anjana. Witzig, die ganzen Möglichkeiten ... ich habe mich ja eigentlich vom Bedauern schon verabschiedet, weil ich dachte, es läge am Wort, aber natürlich war es die Satzkonstruktion.
Wegen anderer "und"-Sätze vorher habe ich mich jetzt für "ohne Bedauern" entschieden. Danke nochmal euch allen!
Wegen anderer "und"-Sätze vorher habe ich mich jetzt für "ohne Bedauern" entschieden. Danke nochmal euch allen!
Beschreibung des Gesichtsausdrucks
Hallo, hier Polta.
"Früher warst du nicht so”, sagte Malain ohne eine Spur des Bedauerns in seinem Gesicht. „Früher wärst du niemals auf solche tugendlosen Gedanken gekommen.”
"Früher warst du nicht so”, sagte Malain ohne eine Spur des Bedauerns in seinem Gesicht. „Früher wärst du niemals auf solche tugendlosen Gedanken gekommen.”
H.Polta- Inaktiv
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Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Hm, dich kenne ich doch auch aus der Schreibwerkstatt, oder, Polta? Herbert Polta, war's nicht so? (vermutlich gibt es hier irgendwo auch deinen Vorstellungsthread, den gehe ich mal gleich suchen).
Auf jeden Fall, danke für deinen Vorschlag ... An sich wäre die Idee mit dem Gesichtsausdruck gut, aber in dem speziellen Satz ging es mir v.a. um Malains Tonlage. Sein Gesicht ist im Schatten versteckt. Hab daher mal Quixotiz' Vorschlag "ohne Bedauern" übernommen
Auf jeden Fall, danke für deinen Vorschlag ... An sich wäre die Idee mit dem Gesichtsausdruck gut, aber in dem speziellen Satz ging es mir v.a. um Malains Tonlage. Sein Gesicht ist im Schatten versteckt. Hab daher mal Quixotiz' Vorschlag "ohne Bedauern" übernommen
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Du hast mich ertappt! Genau, ich bins, Heribert.
Ja, es ist schwierig, aus einem Dialog heraus exakte Beschreibungen zu zaubern: Mimik und Tonfall! Habe letztens endlich einmal Krieg und Frieden von Tolstoi gelesen. Der macht das einfach perfekt - allerdings auch altmodisch. Man kann nicht alles haben...
Grüße
Ja, es ist schwierig, aus einem Dialog heraus exakte Beschreibungen zu zaubern: Mimik und Tonfall! Habe letztens endlich einmal Krieg und Frieden von Tolstoi gelesen. Der macht das einfach perfekt - allerdings auch altmodisch. Man kann nicht alles haben...
Grüße
H.Polta- Inaktiv
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Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Krieg und Frieden steht noch auf meiner To-Do-(Read)Liste ... Aber die alten Meister waren uns in vielerlei Hinsicht überlegen. Nur dass man heute leider, wenn man so schreibt, keine Leserschaft mehr findet.
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Das ist es ja!
Man ließt Tolstoi, Mann und Bernhard, und man spürt beim Lesen das Genie. Es kribbelt bei einigen Sätzen in der Magengegend, weil sie sooo gut sind, und das Können und die Größe tropfen förmlich aus dem Buch. Und doch gilt das alles als abgenutzt und überholt.
Verkehrte Welt...
Man ließt Tolstoi, Mann und Bernhard, und man spürt beim Lesen das Genie. Es kribbelt bei einigen Sätzen in der Magengegend, weil sie sooo gut sind, und das Können und die Größe tropfen förmlich aus dem Buch. Und doch gilt das alles als abgenutzt und überholt.
Verkehrte Welt...
H.Polta- Inaktiv
- Anzahl der Beiträge : 23
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Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Da bin ich mit einem neuen Satzproblem. Stehe mal wieder auf der Leitung:
Hat jemand eine Idee, wie ich das "hätte" loswerde?
und selbst wenn er sie hätte fragen und sie hätte antworten können, hätte sie wohl geschwiegen.
Hat jemand eine Idee, wie ich das "hätte" loswerde?
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Hätte, hätte Herrentoilette!
Das ist wirklich eine verdammt harte Nuss. Eventuell hilft ein wenig mehr Kontext, die Sache geradezubiegen?
Das ist wirklich eine verdammt harte Nuss. Eventuell hilft ein wenig mehr Kontext, die Sache geradezubiegen?
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Kommt auf die Umstände an. Wieso können sie nicht reden? Sind sie geknebelt? Dann würde ich auf den Knebel pochen. Z. B. "Selbst wenn sie nicht geknebelt wären, sie hätte auf diese Frage nicht geantwortet."
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Ich habe noch einmal darüber nachgedacht. Eine bittere Pille muss man scheinbar schlucken. Entweder du hast mindestens zweimal "hätten" oder zweimal "wäre".
Bspw.: "... und selbst wenn er sie hätte fragen können und sie in der Lage gewesen wäre zu antworten, hätte sie wohl geschwiegen."
Oder: "... und selbst wenn er sie hätte fragen und sie hätte antworten können, wäre sie ihm die Antwort schuldig geblieben."
Ganz ohne Doppelung geht es wohl nicht. Zumindest ist mir bis jetzt nichts eingefallen.
Bspw.: "... und selbst wenn er sie hätte fragen können und sie in der Lage gewesen wäre zu antworten, hätte sie wohl geschwiegen."
Oder: "... und selbst wenn er sie hätte fragen und sie hätte antworten können, wäre sie ihm die Antwort schuldig geblieben."
Ganz ohne Doppelung geht es wohl nicht. Zumindest ist mir bis jetzt nichts eingefallen.
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
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deine Vorschläge klingen auf jeden Fall besser wie das Original. Danke, ich lasse sie mir nochmal durch den Kopf gehen.
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Der ganze Satz lautet -
- "sie" ist also nicht wirklich geknebelt
deine Vorschläge klingen auf jeden Fall besser wie das Original. Danke, ich lasse sie mir nochmal durch den Kopf gehen.
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Der ganze Satz lautet -
Wie so häufig hatte Aofhlaid das Gefühl, die Stute wusste mehr, als sie ihm zeigte und selbst wenn er sie hätte fragen und sie hätte antworten können, hätte sie wohl geschwiegen.
- "sie" ist also nicht wirklich geknebelt
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Das muss man ja mal wissen.
Wie wäre es damit:
Wie wäre es damit:
Lange Sätze sind ja wie geschaffen für solche Probleme. Da winde ich mich gerne heraus, indem ich sie aufteile in kürzere Sätze.Wie so häufig hatte Aofhlaid das Gefühl, die Stute wusste mehr. Zu schade, dass sie nicht sprechen konnte, aber sie hätte wohl trotzdem geschwiegen.
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Hm ... Wenn es um ein Pferd geht, weiß ich nicht, ob man überhaupt erwähnen muss, dass es nicht antworten kann. Das sollte jedem bewusst sein, es sei denn in deiner Welt gibt es sprechende Pferde (und ich weiß, dass es mit Sicherheit nicht so ist).
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Ne, Magico, falsch gedacht, finde ich. Erwähnen muss man nicht, dass er nicht hätte fragen können, denn das kann er ja
Quixotiz- Tintenklecksmeister
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Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Quixotiz schrieb:Ne, Magico, falsch gedacht, finde ich. Erwähnen muss man nicht, dass er nicht hätte fragen können, denn das kann er ja
Auch das, Don Quixo ... auch das.
Wenn man das alles zusammen nimmt, stellt sich wohl eher die Frage nach der grundsätzlichen Daseinsberechtigung des erwähnten Satzes.
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Ihr seid so hilfsbereit
Ich schlussfolgere.
1. Der Satz lautet "Wie so häufig hatte Aofhlaid das Gefühl, die Stute wusste mehr, als sie ihm zeigte und selbst wenn er sie hätte fragen und sie hätte antworten können, hätte sie wohl geschwiegen."
2. Es ist unsinnig zu behaupten, dass er sie nur "hätte fragen können", weil er sie de facto fragen kann.
3. Es ist unsinnig zu erwähnen, dass sie schweigen würde, weil magico glaubt, Kelpie würde Pferde in ihren Geschichten nicht sprechen lassen.
4. Es bleibt übrig: "Wie so häufig hatte Aofhlaid das Gefühl, die Stute wusste mehr, als sie ihm zeigteund selbst wenn er sie hätte fragen und sie hätte antworten können, hätte sie wohl geschwiegen."
5. Ich finde, es klingt gut. Ich muss mir das aber nochmal durch den Kopf gehen lassen. Ob das wirklich des Rätsels Lösung ist?
Ich schlussfolgere.
1. Der Satz lautet "Wie so häufig hatte Aofhlaid das Gefühl, die Stute wusste mehr, als sie ihm zeigte und selbst wenn er sie hätte fragen und sie hätte antworten können, hätte sie wohl geschwiegen."
2. Es ist unsinnig zu behaupten, dass er sie nur "hätte fragen können", weil er sie de facto fragen kann.
3. Es ist unsinnig zu erwähnen, dass sie schweigen würde, weil magico glaubt, Kelpie würde Pferde in ihren Geschichten nicht sprechen lassen.
4. Es bleibt übrig: "Wie so häufig hatte Aofhlaid das Gefühl, die Stute wusste mehr, als sie ihm zeigte
5. Ich finde, es klingt gut. Ich muss mir das aber nochmal durch den Kopf gehen lassen. Ob das wirklich des Rätsels Lösung ist?
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Ob das wirklich des Rätsels Lösung ist?
Möglich, aber es geht natürlich information verloren. Nämlich, dass die Stute ihm die Lösung auch dann nicht verraten würde, wenn sie sprechen könnte.
Mein Lösungsvorschlag:
Wie so häuftig hatte Aofhlaid das Gefühl, die Stute wusste mehr, als sie ihm zeigte. Er ahnte jedoch, das sie selbst dann schweigen würde, wenn sie sprechen könnte.
Oder
Doch wahrscheinlich würde sie selbst dann schweigen, wenn sie sprechen könnte.
Oder je nach Stimmung von Aofhlaid:
Das Miststück würde vermutlich selbst dann schweigen, wenn es sprechen könnte.
In ihrer Weisheit würde sie die Suche nach der Lösung selbst dann ihm überlassen, wenn sie seiner Sprache mächtig wäre.
Herzeloyde- Tintenklecksmagier
- Anzahl der Beiträge : 3396
Anmeldedatum : 27.06.13
Ort : Schweiz
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Miststück! Noemi! Ich bin entsetzt! Ich muss aber ganz ehrlich gestehen (nichts gegen euch, magico und Quixo), dass mir deine Lösungsvorschläge mehr zusagen, als der Gedanke, die Info einfach zu löschen
Danke, Earu, für deinen Beistand
Danke, Earu, für deinen Beistand
Re: Hilfe bei Ausdrucksfragen
Immer wieder gern. Ich bin für jeden Unsinn zu haben, vor allem, wenn ich dabei nicht ernsthaft arbeiten muss.
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